Was würden Sie von jemandem halten, der zwar selbst von einer drohenden Gefahr weiß, diese aber seinen Mitmenschen verschweigt? Sicherlich hätten Sie keine sehr gute Meinung von ihm/ihr. Ebenso würde es Ihnen gleichgültig sein, aus welchem Grund er oder sie Ihnen die Warnung vor dieser Gefahr verschweigt, oder? Entscheidend ist doch, daß solch ein Verhalten zutiefst asozial und ungerecht ist; das sind wir uns bestimmt einig in der Bewertung.

Gestern war ein Tag, an dem im gesamten Deutschland die Sirenen heulten und auf dem Display eines jeden Mobiltelefons eine entsprechende Mitteilung erscheinen sollte. Es war ein Probelauf, um im Katastrophenfall die Bevölkerung zu warnen und zu informieren. Wie bei 40 % der Geräte blieb auch mein Smartphone stumm. Da ist offenbar noch ganz viel „Luft nach oben“, was die Technologie und ihre Funktionalität angeht, aber, egal. Es geht mir um etwas ganz anderes.

Deutschland, und die Welt allgemein befindet sich seit Monaten so zu sagen im Katastrophen-[Dauer-]Modus; Klima-Erwärmung, Umweltverschmutzung, Ukraine-Krieg, Nahrungs- und Energieverknappung, zerstörte Lieferketten, Inflation … Wozu also n o c h eine Warnung?! Die Menschen sind bereits bis zum Anschlag verunsichert und verängstigt. Niemand weiß, was als nächstes kommt. Nicht zu wissen, was als nächstes kommt, begleitet uns Menschen seit unserer Geburt, und Warnungen dienen dazu, uns auf gewisse Situationen und Krisenzeiten vorzubereiten und entsprechende Vorbereitungen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Was aber tun wir bei der Katastrophe, die unausweichlich ist, und gegen die es keinen Schutz und kein Mittel gibt? Es ist die individuelle Katastrophe des eigenen Todes, auf die sich die Wenigsten vorbereiten. Eine Zeitlang kann man Gedanken daran wegschieben, verdrängen und vergessen, aber spätestens werden wir dann wieder damit konfrontiert, wenn ein Freund, Bekannter oder ein Familienmitglied stirbt. Dann ist die Katastrophe des Sterbens wieder ganz nah.


Ein ehemaliger Klassenkamerad verstarb plötzlich und für uns ehemalige Mitschüler unfaßbar am 26. November. Er wurde nur 64 Jahre alt und war ein sehr engagierter Mensch, der sich für soziale Belange – speziell der von Jugendlichen – einsetzte. Die Umstände seines Todes kennen wir nicht, sie sind auch nicht wirklich wichtig, denn entscheidender ist die Frage, ob Jürgen K. seinen Frieden mit Gott gemacht hatte.
Damals in der Schule, aber auch bei unseren letzten Treffen war das nie Thema – „MAN spricht nicht darüber“, denn Tod und Sterben ist so ziemlich das Unkorrekteste, was man erwähnen kann, obwohl es zu uns Menschen unausweichlich dazu gehört.

Selbst dort, wo man es eigentlich als Thema erwarten könnte und sollte – in den Kirchen – wird in den seltensten Fällen darüber gepredigt. Warum?! Ist denn nicht SeelSORGE die vordringlichste Aufgabe der beiden größten Kirchen Deutschlands? Wir feiern bald wieder Weihnachten, aber viel wichtiger als die Geburt Jesu (die übrigens keinesfalls im Dezember stattgefunden haben konnte) ist Sein Tod, den Er am Kreuz für unsere Sünden starb.

Gestern, wie schon gesagt, war Warntag. Christen aber warnen JEDEN Tag. Wir warnen jeden/jede davor, auf ewig verloren zu gehen. Sterben müssen wir alle – Todesrate 100 %, aber der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang der Ewigkeit, und unser Verhältnis zu Gott und Seinem Sohn, Jesus Christus, entscheidet, WO wir diese Ewigkeit verbringen werden.