Es ist eines meiner Lieblingsbilder, denn es versinnbildlicht die Aussage aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, Verse 13+14:


Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!

Das Bild ist zweigeteilt in das „Reich der Welt“ und in das „Reich Gottes“. Während der Eingang ins Reich der Welt wie eine dreifache Arkade als Zugang in eine Fußgängerzone ausschaut, befindet sich der unscheinbare und daher leicht zu übersehende Eingang ins Reich Gottes am äußeren Bildrand.

Das Reich der Welt bietet alle nur erdenklichen Vergnügungsmöglichkeiten (Casino, Wirtshaus, Fußballstadion etc.) und Attraktionen, von denen sich die meisten Menschen wohl Ablenkung und Zerstreuung versprechen, denn es befinden sich wesentlich mehr Leute dort. Über dem protzigen Eingang thront die Freiheitsstatue, die den dort Eintretenden neben der Inschrift „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ verspricht, daß sie tun und lassen können, was immer sie wollen; sie achten allerdings nicht auf den Wegweiser, der ihnen eigentlich den Weg zum „Ewigen Leben“ aufzeigen möchte. Offenbar WOLLEN sie den Hinweis auf das „Verderben“ übersehen, das sie am Ende dieses Pfades erwartet, denn der Strom – hin zum Reich der Welt – ist ungebrochen.

Der breite Weg erscheint mit all seinen Möglichkeiten zur Selbst- und Glückssuche wesentlich interessanter und leichter zu gehen als der schmal Weg, der offenbar nur sehr wenig Abwechslung und noch dazu einen steileren Anstieg „bietet“. Daher ist auf ihm auch nur eine ziemlich überschaubare Anzahl Menschen unterwegs. Am Beginn des Weges hat ein Straßenmissionar seinen Stand aufgebaut und weist Interessierte auf den engen Eingang hin, der noch dazu mit einer Tür verschlossen ist.
Je länger und intensiver man das Bild betrachtet, desto öfter bemerkt man immer weitere interessante Details. So zum Beispiel fällt auf, daß sich die Kirche, die ja den Auftrag und Anspruch hat, Menschen zu Gott zu führen, im Reich der Welt befindet. Ist es nicht erstaunlich, daß die Kirche (und die Moschee weiter oben) nicht an dem engen Pfad liegt? Schaut man genauer hin, so erkennt man einen Mann, der aus der Kirche kommt und versucht, den engen Pfad (zum Reich Gottes) gewissermaßen über einen Umweg zu erreichen und daran scheitert, weil die Brücke bricht und keine Verbindung [mehr] dahin bietet. Also ist die jeweilige (Amts-)Kirche ein Teil der Welt und somit untauglich, um ins Reich Gottes zu gelangen.
Das ist wiederum doch nicht so erstaunlich, weil die Kirche (speziell die EKD) heutzutage mit allem Möglichen (Klimarettung, Gendern, etc.) voll auf beschäftigt ist, aber nur nicht mit der Verbreitung der Frohen Botschaft und der Seelsorge ihrer anvertrauten Gläubigen.

Überhaupt hat das Bild nicht nur eine offensichtliche, darstellerische Dimension, sondern auch eine tiefere, sinnbildliche Ebene, denn es geht nicht allein um den breiten und schmalen Weg an sich, sondern auch – ebenso relevant – um die jeweilige Haltung des Einzelnen. Am einfachsten läßt sich das mit dem Begriff „Zeitgeist“ definieren, bzw. umreißen.

Wer die heutige Situation in der westlichen Welt aufmerksam betrachtet, der stellt sehr schnell fest, daß so ziemlich alles, was es einst – Jahrhunderte lang – an Werten, Übereinkünften und Regeln gab, über Bord geworfen, bzw. in ihre direkten Gegenteile verkehrt wurden. Es herrscht in diese Hinsicht eine Konfusion, Chaos und damit verbunden eine zunehmende Intoleranz gegenüber Andersdenkenden.
Hier die Thesen, die als sakrosankt und absolut angesehen werden:

  • es gibt mehr als zwei Geschlechter,
  • es gibt mehrere Wege zu Gott (vorausgesetzt Er existiert im jeweiligen Weltbild),
  • alle Menschen sind gleich,
  • wer nicht die Meinung des Mainstreams teilt, ist rechtsradikal, engstirnig, asozial,
  • der Mensch ist verantwortlich für den Klimawandel,
  • wer den Klimawandel leugnet, ist ein „Querdenker“, „Schwurbler“ und Verschwörungstheoretiker,
  • „Wir“ brauchen mehr ausländische Fachkräfte,
  • Abtreibung ist ein Menschenrecht,
  • JEDE Liebe/Ehe ist von Gott gewollt,
  • Homosexualität ist keine Sünde,
  • etc.

Wehe, wenn die eigene Meinung davon abweicht! Es könnte weitreichende finanzielle, soziale und andere negative Folgen haben.

Wieder einmal ist die Bibel in dieser Hinsicht eindeutig, wenn es heißt:

Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!“ (Jesaja 5, 20),

Oder auch: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“ (Galater 6, 7)