Europa – Mittelalter
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Bezeichnen Sie sich als „Christ“, bzw. „Christin“? Unser Kontinent Europa wird [noch] als das „christliche Abendland“ benannt. Entspricht das wirklich den Tatsachen? Trifft das noch zu, und woraus definiert sich diese Bezeichnung? An der Zahl der prächtigen Kathedralen und Kirchen? Oder am jährlichen Aufkommen der Kirchensteuer, zu dem jedes nominelle Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche beiträgt? Wenn es um den politischen und gesellschaftlichen Diskurs geht, dann dient der Begriff des „christlichen Abendlandes“ überwiegend dazu, sich so zu sagen vom Rest der unchristlichen, sprich „heidnischen“, oder „barbarischen“ Welt abzugrenzen. Dazu werden dann Werte- und Moralvorstellungen angeführt, die dann die jeweils anderen recht blass aussehen lassen (sollen). Doch ich bezweifel, daß die meisten, die sich auf dieses hohe Roß setzen, wirklich CHRISTLICH geprägte Argumente in den Mund nehmen, denn eine wachsende Zahl nominaler Christen kennt immer weniger die Hintergründe und Fakten rund um den christlichen Glauben und seine Ursprünge.

Fragt man z. B. Menschen auf der Straße nach dem Ursprung des Weihnachts- oder Osterfestes, muß man sich auf jede Menge Kopfschütteln und Achselzucken einstellen, denn für die meisten sind die elementaren Bezugspunkte des christlichen Glaubens nur zusätzliche, aber sehr willkommene Tage der Freizeit. Heutzutage überwiegt über die Grenzen Europas hinaus nicht nur ein gottloser, sondern ein geradezu antichristlicher Zeitgeist, der so ziemlich alles negiert und ablehnt, was uns die Bibel und Jesus Christus lehrt. Nachfolgend möchte anhand von einigen Fakten den Beweis für diese Einschätzung antreten:

Einige Zeichen dafür, daß wir in gottlosen Zeiten leben:

  1. Der wachsende Egoismus
    So gut wie niemand möchte sich unentgeltlich für andere engagieren. Gemeinnützige Vereine und Hilfsorganisationen bemühen sich vergeblich um Nachwuchs, bzw. allgemein um Mitglieder, weil es Aufwand und Mühe bedeutet und Nichts für einen selbst „raus springt“. Ein weiterer Beleg für den wachsenden Egoismus ist, daß man keine andere als seine eigene Meinung gelten läßt.

  2. Zunehmender Narzißmus und Geltungssucht
    Gerade die [a]sozialen Medien befeuern einen Trend, der immer mehr um sich greift. Es wird versucht, möglichst viel Aufmerksamkeit dadurch zu gewinnen, in dem man sein neues Auto, Fotos von exotischen Urlaubsreisen, oder ähnlichen Errungenschaften postet. Jede/r will damit „punkten“ und seine Freunde und Bekannten damit beeindrucken. Im Gegensatz dazu wird sich wohl niemand finden, der/die auf Facebook, Twitter oder Instagram seinen Jobverlust oder eine Ehescheidung bekannt gibt.

  3. Verfall der Moral und Ethik
    Was zu früheren Zeiten als vollkommen unvorstellbar, weil moralisch verkommen galt, ist heutzutage „normal“. Es werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesegnet; die „Ehe für alle“ wird als Zeichen für Toleranz und Vielfalt gefeiert. Der um sich greifende Genderwahn deklariert mehr als nur zwei Geschlechter, denn angeblich sind die geschlechtlichen Identitäten von Mann und Frau lediglich „gesellschaftliche Konstrukte“, die man/frau zwecks freier Persönlichkeitsentfaltung überwinden kann/muß.
    Wenn man diesen faktenfreien Wahnsinn dann als solchen benennt, wird man als intolerant, engstirnig und als Haßredner bezeichnet.

  4. Relativierung von Werten und Normen Parallel zum Verfall der Moral und Ethik, bzw. der Auslöser davon ist die Auffassung vieler Menschen, daß es keine absoluten Wahrheiten [mehr] gibt. Begründet durch den Humanismus und durch angeblich wissenschaftliche Beweise hat sich das Weltbild dahingehend verändert, daß ALLES möglich erscheint. Gott, als lästige, den Menschen korrigierende und somit einschränkende Instanz, wird die Existenz abgesprochen. Selbst wenn Er für einige wenige Menschen doch noch existieren sollte, ist Er zu einem stets gnädigen und gütigen Wunschautomat degeneriert.
    Es gibt keine Sünde, keine Schuld. Es gibt auch keine Hölle; allenfalls gibt es den Himmel, in den alle gelangen, die ab und zu Geld an caritative Organisationen spenden, alten Menschen über die Straße helfen etc.
    DAS ist doch die gängige Vorstellung der meisten „Christen“ heutzutage.

  5. Sex und grausame Verbrechen in den Medien
    Wenn man sich die so genannte „Fernsehunterhaltung“ betrachtet, dann wird man mit etlichen Morden, Vergewaltigungen, Entführungen und anderen Verbrechen konfrontiert. Etliche Sender versuchen sich bei diesem perversen Wettbewerb gegenseitig zu überbieten, denn schließlich geht es um Einschaltquoten und somit um Werbe-Einahmen in mehrstelliger Millionenhöhe. Aber Verbrechen als „Unterhaltung“ zu verkaufen reicht offenbar noch immer nicht, denn es gilt – leider mehr denn je – das Motto „SEX sells“, und in höchst zweifelhaften Formaten wird gerade auf den Privatsendern mit Sendungen wie „Temptation Island“ u. ä. um die Gunst der Zuschauer gebuhlt.
    Noch bedenklicher als der Schund im TV sind die Auswirkungen so genannter Handy- und Konsolen“spiele“ auf Jugendliche. Mit immer schnelleren Prozessoren und Graphik-Chips werden Computerspiele zunehmend „realistischer“ und erschreckender. Man kann nur davor warnen, gerade unter dem Aspekt, daß die langfristigen Folgen auf die kindliche, nicht gefestigte Psyche nie genau abschätzbar sind.
  6. Konsum und Materialismus als neue „Heilige Kuh“
    Die meisten Menschen der Nachkriegsgeneration sind im Wohlstand aufgewachsen und haben so gut wie nie Mangel und Hunger erleben, bzw. erleiden müssen. Das ist ein Privileg, das dem weitaus größerem Teil der Weltbevölkerung verwehrt blieb und teilweise auch noch heute verwehrt bleibt, denn der Reichtum ist weiterhin ungerecht verteilt. Gerade in den Industrienationen ist jedoch der Konsum und der damit verbundene Materialismus ungebrochen, bzw. noch ausgeprägter, denn es gilt heutzutage nur der etwas, der auch etwas [an Besitz] vorweisen kann. Begleitend dazu vertreten so genannte Prediger – vorzugsweise christlicher Provenienz – ein so genanntes „Wohlstands Evangelium“ (prosperity gospel), wonach Gott Wohlstand verspricht. Anders ausgedrückt: der Glaube eines „Christen“ zeigt sich am Grad seines Wohlstands. Dieser hanebüchne Unfug, der bereits zur Zeit Jesu grassierte, läßt sich weder aus der Heiligen Schrift, noch anderweitig ableiten. Vielmehr zeigt sich in solchen Strömungen der pure Materialismus, der jegliche Spiritualität leugnet und ein Verhältnis zu Jesus Christus als vollkommen unerheblich betrachtet.

  7. Zunehmender Okkultismus und heidnische Praktiken
    Man mag über Horoskope in den Zeitungen lächeln, oder über selbst ernannte „Heiler“ und „Wahrsager“ spotten und den Kopf schütteln, aber harmlos sind solche Sachen auf gar keinen Fall, denn sonst fänden sich ernste, ausdrückliche Warnungen nicht an vielen Stellen der Heiligen Schrift (siehe: http://www.erweckungsprediger.de/busch/bibel/okkultismus.htm).
    Wer käme z. B. auf die Idee, die Bücher der englischen Schriftstellerin J. K. Rowling mit Okkultismus in Verbindung zu bringen? Es sind doch „nur“ harmlose Kinderbücher, oder? Genau DAS sind sie aber eben nicht, denn durch die Abenteuer der Hauptperson, Harry Potter, wird den Kindern vermittelt, daß man mit Zaubersprüchen (Flüchen) u. ä. Personen und Situationen beeinflussen kann. Eine zunehmend materialistisch orientierte Gesellschaft muß solch eine Wechselwirkung natürlich leugnen, ebenso wie sie ALLES Spirituelle negiert und leugnet. Dem entsprechend werden solche Bücher auch nicht als gefährlich wahrgenommen. Dennoch sind okkulte Praktiken (Tarot, Pendeln, Geisterbeschwörung, Wahrsagen etc.) eine große Gefahr, weil sie Portale öffnen. Portale, die besser geschlossen bleiben, weil man nie weiß, wer oder was durch sie in unsere [materielle] Welt gelangt.

  8. Wachsende Christenverfolgung
    Es gibt 57 überwiegend islamisch geprägte und ca. eine Handvoll sozialistisch/kommunistisch geprägte Länder auf dieser Welt, in denen Christen besonders unter Diskriminierung und Verfolgung leiden (Quelle: https://www.opendoors.de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex/weltverfolgungsindex-karte#rangfolge). Das wird (leider) in den hiesigen Medien aus Gründen der politischen Korrektheit verschwiegen, denn wie würde sich das Image des Islam als einer „toleranten“ und „friedlichen“ Religion mit solcher Verfolgung und Unterdrückung vereinbaren?!
    Aber nicht nur in fernen Regionen der Welt werden Christen verfolgt und unterdrückt; auch in den westlichen Gesellschaften wächst das Mißtrauen und die Feindschaft gegenüber Christen, weil sie sich zunehmend gegen jene Strömungen wenden, die klar und eindeutig gegen den christlichen Glauben und gegen die Gebote Gottes gerichtet sind. So sprechen sie sich z. B. gegen homosexuelle Partnerschaften, gegen Abtreibung und gegen andere Sünden aus, die jedoch von der Mehrheit nicht als solche angesehen werden.

  9. Es wird zwar die Schöpfung, nicht aber der Schöpfer verehrt
    Die Sorge um unsere Umwelt, die ihre Wurzeln in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat, ist zu einem wesentlichen Faktor in der gesellschaftlichen und politischen Landschaft geworden. Natürlich hat uns Gott diesen Planeten anvertraut, um ihn für uns bewohnbar und nutzbar zu machen, und nicht, um unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Das geschärfte und wachsende Umweltbewußtsein ist ja auch grundsätzlich gut und auf lange Sicht lebensnotwendig, aber mittlerweile ist daraus eine Art Ersatzreligion geworden, die zwar die Schöpfung ehrt, aber nicht deren Schöpfer. Aufgrund des unbewiesenen Dogmas vom anthropogenen Klimawandel wird das für die Photosynthese und somit für das pflanzliche Leben unerläßliche Gas CO2 verteufelt und als alleinige Ursache für die Erwärmung der Erde ausgemacht. Alle, die den menschengemachten Klimawandel durch CO2-Emission anzweifeln, werden als Heretiker gegeißelt und lächerlich gemacht. Der Heiligen Greta (Thunberg), Gallionsfigur und Hüterin der reinen (Klima-)Lehre, folgen vor allem Jugendliche nach, die durch Politik und Medien dermaßen in Panik versetzt werden, daß sie denken MÜSSEN, daß spätestens nächste Woche die Welt untergeht, wenn nicht einschneidende Maßnahmen ergriffen werden. Daß diese Maßnahmen (Abschaltung von Kohlekraftwerken, Umstellung auf Elektromobilität, Ausweitung der erneuerbaren Energien etc.) Millionen von Arbeitsplätze und unseren Wohlstand generell gefährden (ganz abgesehen von einer gesicherten Energieversorgung), erzählt man ihnen natürlich nicht. Statt dessen geht die umweltbasierte Hybris so weit, daß man die globale Erwärmung auf maximal 1,5 ° Celsius begrenzen will. Das klingt in etwa genau so realistisch, als wolle man in Zukunft Vulkanen den Ausstoß klimaschädlicher Gase verbieten. Aber so ist der Mensch offenbar.

    Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen sage, daß diese Zeit und der moralische und charakterliche Zustand der Menschen bereits vor 2.000 Jahren exakt beschrieben wurde? Das glauben Sie nicht? Hier ist die passende Textstelle:

    Das sollst du aber wissen, daß in den letzten Tagen werden greuliche Zeiten kommen. Denn es werden Menschen sein, die viel von sich halten, geizig, ruhmredig, hoffärtig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ungeistlich, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unkeusch, wild, ungütig, Verräter, Frevler, aufgeblasen, die mehr lieben Wollust denn Gott, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen sie; und solche meide.
    (2. Timotheus 3, Verse 1-5)