So lautet die Frage, die oft bei oder nach Diskussionen gestellt wird, ob es Gott überhaupt gibt. Sie ist auch gewissermaßen als Anklage zu verstehen nach dem Motto: „Wenn Gott doch allmächtig ist, warum beendet Er denn nicht all das Leid und Elend auf dieser Welt mit einem Schlag?“ Es wird somit unterstellt, daß Er untätig und uninteressiert zuschaut, wie Seine Schöpfung und Seine Geschöpfe leiden. Ist das wirklich so? Sind wir Ihm gleichgültig?

Um diese und andere Fragen zu beantworten, ist es notwendig, uns an den Anfang der Menschheit zu begeben. Gott schuf Himmel und Erde, Pflanzen, Tiere und schließlich auch den Menschen. „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ So heißt es in Mose 1, Kapitel 1, Vers 27. „Zu (oder in) Seinem Bilde“ bedeutet, daß Adam und Eva perfekt geschaffen waren – ebenso wie Gottes übrige Schöpfung ebenfalls absolut perfekt war. Darüber hinaus besaß der so geschaffene Mensch einen freien Willen, denn Gottes Absicht bestand nicht darin, willenlose Roboter um sich zu haben, sondern Geschöpfe, die sich am paradiesischen Zustand ihrer Welt erfreuen, sich vermehren und Ihn, ihren Schöpfer, dafür dankbar verehren. Das einzige, was Gott verlangte war, daß sie gehorsam Ihm gegenüber sein sollten und nicht die Früchte eines bestimmten Baumes essen sollten. Die Story ist bekannt – die beiden haben es gründlich versemmelt, könnte man salopp sagen. So kam die Sünde in die Welt, die durch sie grundlegend verändert wurde. Von einem ehemals paradiesischen Zustand setzte eine Entwicklung ein, dessen vorläufigen Endpunkt wir heute so bitterlich beklagen: der ethisch-moralische Zustand der Menschheit ist auf einem Tiefstpunkt, überall Haß, Neid, Gier, Egoismus. Hinzu kommen Kriege, Hunger, Krankheiten und dazu noch sich ständig verschlimmernde Naturkatastrophen. Der Garten Eden ist endgültig verschwunden, und die Pforten aller möglichen Höllen auf Erden öffnen sich mehr und mehr.

Wozu dieser Exkurs über die Schöpfungsgeschichte? Beweist denn der aktuelle Zustand dieser Welt nicht eindeutig die Gleichgültigkeit Gottes uns gegenüber und unserem Schicksal? Der Schlüssel liegt in unserem freien Willen begründet, denn Adam und Eva haben eher den Worten Satans (in Gestalt einer Schlange) vertraut als Gottes Wort. Es war somit eine offene Rebellion gegen Gott und Sein Gebot. Gleichzeitig war damit die Frage verknüpft, wessen Herrschaft über die Welt die bessere ist. Zwar sind wir Menschen der Ansicht, daß WIR allein die Herren über die Welt und unser Schicksal seien, aber, und da hat sich seit Adam und Evas Zeiten NICHTS geändert, folgen wir unserem freien Willen – und entscheiden uns seit eh und je für die Einflüsterungen Satans anstatt dem Wort Gottes zu folgen und allein Ihm zu vertrauen.

Also hat Gott NICHTS mit dem Leid und Elend auf dieser Welt zu tun, sondern allein wir Menschen sind dafür verantwortlich. Nein, DIESE Welt ist nicht unsere wirkliche Heimat; sie ist gewissermaßen nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu einer Neuen Erde, die Gott für uns schaffen wird, auf der es weder Krieg, Naturkatastrophen, Krankheit, Hunger noch Tod geben wird.

MARANATHA!